Lehrpfad
Lernort Natur: LehrpfadBiologie/ Chemie/ Physik/ Naturwissenschaften/ WAT / Mathematik Zusammenarbeit mit der Gemeinde Glöwen und dem Forstamt
Klassen 1-10
Der Lehrpfad entstand als Wunsch der Schüler in einer Projektwoche im September 1992 an unserer Schule und wird seit dem von Schülern betreut. In dieser Projektwoche wurden im Rahmen einer Umweltschutzaufgabe ein kleines Stück Flusslauf mit seiner Uferregion vom Müll befreit und die dortigen Baumarten bestimmt. Spaß an dieser Arbeit sowie das Interesse an der Vielfalt der Pflanzen und Tiere in diesem Gebiet waren Auslöser für eigene biologische Untersuchungen und die Weitergabe der Informationen. Dieser Lehrpfad befindet sich in einem besonders artenreichen und sehenswürdigen Gebiet entlang der Karthane, welches auch Bestandteil des Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe" ist, dessen Anerkennung durch die UNESCO im März 1998 erfolgte. Die Gestaltung des Lehrpfades war nur in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Forstbetriebsgemeinschaft möglich.
Ausgehend von einer aktuellen Bestandsanalyse vor Ort stellen die Schüler selbständig ihre Ziele für das Schuljahr zusammen. Unter dem Gesichtspunkt „Natur erleben" erfolgt beispielsweise traditionell die jährliche Nistkastenkontrolle im Mai, die Gestaltung des Walderlebnistages für Schüler aus der Grundschule durch die Schüler der Oberschule, Wandertage und Exkursionen unter naturwissenschaftlichen Aspekten... . „Natur gestalten" umfasst alle praktischen Tätigkeiten vom Bau bis zur Aufstellung von Schildern zur Artenbenennung, das Pflanzen von Bäumen insbesondere dem Baum des Jahres, den Bau von Papierkörben, Nisthilfen... . „Natur untersuchen" beinhaltet Wasser- und Bodenuntersuchungen, ökologische Betrachtungen und Analysen und die Erfassung einheimischer Lebewesen in ihrem natürlichen Lebensraum. Differenzierungen, kreative Freiräume und die Präsentation der Ergebnisse in der Öffentlichkeit motivieren zu Eigenaktivität und spornen die Schüler gegenseitig an.
Der praxisorientierte Unterricht am Lehrpfad fördert insbesondere die Entwicklung der vier Kompetenzen. Beispielsweise ist ein Schwerpunkt im Fachbereich Biologie die Erweiterung und Festigung der Artenkenntnis. Bestimmungsübungen in ausgewählten Arbeitsgruppen befähigen zu selbständigem Umgang mit der Fachliteratur, schulen die Beobachtungafähigkeit, trainieren das Vergleichen von Merkmalen und üben das Zuordnen von Pflanzen zu bestimmten Pflanzenfamilien. Das Erkennen der Vielfalt der Organismen ist insbesondere an diesem Lernort durch den hohen Grad an Anschaulichkeit gewährleistet. Ein weiterer biologischer Gesichtspunkt ist die Erarbeitung ökologischer Sachverhalte. Zielgerichtete Aufgabenstellungen zur Erfassung der komplexen Wirkung abiotischer Umweltfaktoren, deren Auswertung und die Dokumentation der Ergebnisse erfolgt entsprechend dem Leistungsniveau der Schüler. Integrationsschüler erfahren im gemeinsamen Unterricht an diesem besonderen Lernort einen enormen Entwicklungszuwachs hinsichtlich der Selbständigkeit bei der Organisation dieses Unterrichtsabschnittes sowie bezüglich eines effektiveren und nachhaltigeren Wissenserwerbs. Leistungsstarke Schüler bearbeiten an der „Wasserstation" oder im „Mathegarten" Aufgaben mit einem hohen naturwissenschaftlichen Niveau und nutzen zur Verfügung stehende Medien zur Auswertung der Erkenntnisse.
Unter Berücksichtigung der Fähigkeiten der Schüler ist es möglich sowohl in heterogenen als auch in homogenen Schülergruppen die Sozialkompetenz und die personale Kompetenz zu entwickeln, da alle Gruppen mit hoher Eigenverantwortlichkeit an ihren Stationen arbeiten und der Lehrer nur beratende und koordinierende Funktion hat.